Vasektomie
Vasoresektion (oder Vasektomie) ist die Bezeichnung der Sterilisation (gewollte Erzeugung einer Unfruchtbarkeit) bei abgeschlossener Familienplanung als sicherste Verhütungsmethode des Mannes.
Die Vasoresektion kann als komplikationsarmer Eingriff in der Regel ambulant durchgeführt werden. Es besteht auch die Möglichkeit einer Vollnarkose, sollte diese gewünscht sein. Zusätzliche Kosten durch die Allgemeinanästhesie würden für Sie entstehen.
Die Vasektomie ist zudem ein vergleichsweise einfacher chirurgischer Eingriff, bei dem nur selten Komplikationen auftreten. Die Sterilisation der Frau (Tubensterilisation), bei der während einer Bauchoperation die Eileitern durchtrennt werden, ist aufwändiger und mit deutlich höheren Risiken verbunden.
Da es sich bei einer Vasoresektion nicht um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, werden die Kosten weder von der gesetzlichen, noch von der privaten Krankenversicherung getragen. Sie werden im Vorfeld der Behandlung über anfallende Kosten, welche von Ihnen selbst zu tragen sind, informiert. Auf Wunsch kann ein Kostenplan erstellt werden. Abgerechnet wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GoÄ). Die Kosten belaufen sich einschließlich der Nachkontrollen für den Eingriff auf ca. 450,00 €.
Der Eingriff
Nach gründlicher Beratung und Aufklärung wird die Vasektomie meist ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Der Eingriff dauert insgesamt ca. 20 bis 30 Minuten. Über einen kleinen Schnitt am Hodensack nach Lokalanästhesie wird die Samenleiter präpariert und ein ca. 2 cm langes Stück Samenleiter herausgetrennt. Die Samenleiterenden werden unterbunden (ligiert) und zusätzlich „verschweisst“ (koaguliert). Abschließend werden die losen Enden der Samenleiter in verschiedene Gewebeschichten des Hodensacks verlegt, damit sie nicht wieder zusammenwachsen. Die Hautnaht erfolgt mit resorbierbarem Nahtmaterial. Es genügt ein kleines Pflaster als Verband. Nach Abschluss der Wundheilung müssen keine Fäden gezogen werden!
Nach dem Eingriff reichen in der Regel ein paar Tage körperliche Schonung und sexuelle Enthaltsamkeit aus, um sich zu erholen. Die Wundkontrollen erfolgen in der Praxis.
Erfolgskontrolle
Die zu Hause gewonnene Samenflüssigkeit wird 6 bis 8 und nochmals 12 bis 16 Wochen nach der Operation nach noch befruchtungsfähigen Spermien untersucht. In der Regel brauchen Sie 15 bis 20 Samenergüsse, bis alle Spermien aus den ableitenden Samenwegen ausgeschieden worden sind. Erst wenn keine befruchtungsfähigen Spermien mehr im Ejakulat gefunden werden, kann man von einem sicheren Erfolg der Vasektomie sprechen. Bis dahin ist es notwendig, auf andere Weise zu verhüten.
Mögliche seltene Nebenwirkungen/Risiken
Unmittelbare Folgen des operativen Eingriffs können das Auftreten von Schmerzen im Hodenbereich sein, welche meist nach wenigen Tagen abklingen.
Generell kann es zu einer Nachblutung oder Wundheilungsstörung/Wundinfektion kommen.
Im langfristigen Verlauf kann spontan eine Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Samenleiter auftreten. Die Häufigkeit einer sog. späten Rekanalisierung (erneuten Fruchtbarkeit) wird mit 0,03 – 1,2 % angegeben. Die sog. frühe Rekanalisierung – d. h. ein weiter vorhandener Nachweis von beweglichen Spermien in den Ejakulatuntersuchungen unmittelbar nach der Vasektomie – tritt mit einer Häufigkeit von 0,2-5% auf und kann eine Wiederholung des Eingriffes notwendig machen.
Um partnerschaftlichen Problemen vorzubeugen, empfiehlt sich im Vorfeld eine gemeinschaftliche Beratung mit dem Lebenspartner.
(Lit.: Hydrozele, Spermatozele und Vasektomie. Komplikationsmanagment, Kliesch S., Der Urologe, Mai 2014, Volume 53, Issue 5, pp 671-67)